Wirbelsäulennahe Injektionen (PRT, Facettendenervierung)

Wird der Schmerz lebensbestimmend und jede Bewegung zur Qual, muss der Schmerz ausgeschaltet werden, um weitere Behandlungsschritte überhaupt möglich zu machen. Dazu muss der Schmerz lokalisiert werden. Erst dann kann punktgenau ein Schmerzmittel injiziert werden, um den Schmerz zu lösen.

1. Periradiculäre Therapie: Wenn Nervenwurzeln durch einen Bandscheibenvorfall gereizt, jedoch nicht irreversibel geschädigt sind, kann die örtliche Injektion von Betäubungsmittel und eines sich langsam auflösendem Cortison-Präparates eine Linderung der Schmerzen und eine Rückbildung der Wurzelschwellung bewirken.

Die Injektion erfolgt unter einer digitalen, EDV-gestützten Röntgendurchleuchtung. Dies gewährleistet, dass unter Sicht die Kanüle genau an die Nervenwurzel gebracht wird, ohne Nachbarstrukturen zu verletzen. Die PRT kann mehrfach wiederholt werden, stellt jedoch selten eine Dauertherapie dar.

2. Injektion der Facettengelenke: Wenn die Schmerzursache die Arthrose der Gelenke der Lendenwirbelsäule oder der Halswirbelsäule sind, können diese Strukturen ebenfalls unter einer digitalen, EDV-gestützten Röntgendurchleuchtung mit feinen Kanülen infiltriert werden. Die Beschwerdelinderung hält je nach Befund bis zu einigen Monaten an. Um die Wirkdauer zu verlängern, kann dann im beschwerdefreien Intervall mittels Injektion von Hyaluronsäure in der gleichen Technik erfolgen.

3. Epidural-perineurale Infiltration: Diese Spritze ist speziell für Patienten mit Problemen innerhalb des Wirbelkanales gedacht. Es wird gezielt der Bandscheibenvorfall, die Bandscheibenvorwölbung oder die Wirbelkanalenge behandelt.

Die Injektion erfolgt zwischen zwei Wirbelkörper. Es wird der Wirbelkanal aufgesucht und das Medikament dann ganz gezielt in den Wirbelkanal, genau an den Ort des Problems, gespritzt. Für diese Injektion haben wir eine spezielle Technik entwickelt. Die Spritze erfolgt mit ganz dünnen Spezialinjektionsnadeln unter sterilen Bedingungen.

Anmerkung zum Thema "Kortison"

Kortison ist ein sehr wirksames Medikament zum Abschwellen von entzündlichen und geschwollenen Geweben. Nebenwirkungen treten auf, wenn Kortison in großen Mengen, auf Dauer und systemisch, d.h. im ganzen Körper wirkend, verabreicht wird. Genau das geschieht aber bei unserer Behandlung nicht. Wir benutzen eine sehr geringe Kortisondosis. Die Menge können wir so gering halten, weil wir das Medikament durch die spezielle Injektionsform direkt an den Wirkort bringen können. Deshalb wird auch nur eine ganz kleine Menge von Kortison vom Körper aufgenommen.