Rheumatische Erkrankungen

Unter dem Begriff Rheuma sind im wesentlichen Autoimmunerkrankungen zusammengefasst. Mittlerweile werden mehr als 400 Erkrankungen dem rheumatischen Formenkreis zugeordnet. Die Diagnostik und Behandlung ist sehr differenziert und schwierig. Nahezu immer ist eine Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Fachrichtungen notwendig.

Bei uns in der Praxis behandeln und betreuen wir die Patienten, die am Bewegungsapparat rheumatisch erkrankt sind.

Die häufigsten Krankheitsbilder sind dabei:

1. Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis): Es ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Der Krankheitsbeginn ist oft schleichend mit Schmerzen in den kleinen Finger- oder Zehengelenken. Es können auch andere Gelenke betroffen sein, insbesondere Hand-, Knie-, Schulter, Fuß-, Hüftgelenke. Die betroffenen Gelenke schwellen an und sind überwärmt. Morgens sind diese Symptome zumeist am stärksten ausgeprägt. Es handelt sich dabei um die symptomatische Morgensteife. Im Krankheitsverlauf werden immer mehr Gelenke befallen. Meist verläuft die Krankheit schubweise. Abgekürzt wird die Krankheit mit RA (rheumatoide Arthritis oder cP (chronische Polyarthritis).

2. Axiale Spondylarthritis (Morbus Bechterew): Die Entzündung des Kreuzbein-Darmbeingelenks (Sakroiliitis) ist eine der ersten Erscheinungen. Betroffen sind dabei sowohl Sehnenansatz als auch Gelenkkapsel. Die beschädigten Ränder der Gelenke verknöchern dann, wodurch das Gelenk versteift wird. In der Wirbelsäule kommt es zu Knochenspangen. Dies führt zur Bildung der sogenannten Bambuswirbelsäule, Einsteifung und starker Rundrückenbildung. Die ersten Symptome treten meistens in der späten Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf.

3. Psoriasisarthritis: Eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei einigen Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) auftritt und gegenüber anderen rheumatischen Erkrankungen einige Besonderheiten hat. Typischerweise sind die End- und Mittelgelenke an Händen und Füßen betroffen. Oft wird die Erkrankung an den Gelenken nur eines Fingers oder einer Zehe festgestellt. Veränderungen von Laborwerten können fehlen, die bei anderen rheumatischen Erkrankungen nachweisbar sind. Gelegentlich fehlen Hautveränderungen völlig. Hinweise kommen dann beispielsweise aus der Familienanamnese, wenn dort eine Psoriasis bekannt ist.